200 Jahre Völkerschlacht
Völkerschlacht Leipzig: Der Gefallenen/Ereignisse würdig gedenken
Die rege Teilnahme der Fürstenhäuser an den Gedenkfeiern, 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, beweist die starke Verbundenheit der Familien.
Europäische Fürstenhäuser gedenken ihrer historischen Verantwortung und christlichen Werte
In Leipzig kamen 17 Vertreter der ehemals regierenden europäischen Fürstenhäuser zusammen, um anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig, die als erste der Entscheidungsschlachten gegen Napoleon Bonapartes gilt, zu gedenken. Sie erinnerten an die rund 100.000 im Krieg bei Leipzig Gefallenen und Opfer unter der Zivilbevölkerung, der bis dahin größten Feldschlacht der Menschheitsgeschichte. Das Gedenken an die Gefallenen der Völkerschlacht ist auch ein tragendes Bewusstsein der historischen Verantwortung ihrer Vorfahren, die als regierende Fürsten und Generäle entscheidend agierten. 200 Jahre nach der Völkerschlacht und fast 100 Jahre nach Absetzung der Europäischen Monarchien in Deutschland, Österreich und Russland wurde es mit Unterstützung der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig möglich, ein Treffen dieser Art ins Leben zu rufen.
Europas Fürstenfamilien, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, die Mediatisierung geistlicher und weltlicher Territorien mit dem bei Historikern besonders beliebten Zungenbrecher „Reichsdeputationshauptschluss“ sind Schlagworte, die eine Epoche darstellen, die längst vergangen scheint. Wieso entfalten aber gerade die Ereignisse im 19. Jahrhundert eine so starke Wirkung auf die Menschen in Europa?
Das Bündnis zwischen Russland, Österreich und Preußen, das auch als Heilige Allianz bezeichnet wurde, war eine strategische Allianz der drei christlichen Dynastien, deren Zusammenschluss für den Ausgang der Völkerschlacht entscheidend war. Der österreichische Kaiser spielte als Schutzherr des Papstes und der Katholischen Kirche eine maßgebliche Rolle, der russische Zar als Garant der Orthodoxie und der preußische König als der führende protestantische Monarch Europas und Schutzherr der deutschen Protestanten. Die Monarchen agierten wie je her als Schutzherren ihrer Kirchen und des christlichen Abendlandes.
Die Verteidigung christlicher Werte und Traditionen ist bis heute durch das Engagement der Familien bei den über 800 Jahre bestehenden Ritter- und Hospitalsorden der Johanniter und Malteser Orden deutlich zu erkennen. In diesen Orden setzen sich besonders die Fürstenfamilien für humane und soziale christliche Werte in Europa ein und übernehmen eine maßgebliche Rolle. Sie tragen noch heute eine große Verantwortung. So ist der derzeitige Präsident der Deutschen Assoziation des Malteserordens Dr. Erich Prinz von Lobkowicz und der Vorstandsvorsitzende des Malteser Hilfsdienst e.V. in Deutschland Karl Prinz zu Löwenstein. Die Fürsten übernehmen bis heute zahlreiche Ehrenämter. Es ist ihnen quasi in die Wiege gelegt das weiterzugegeben, was sie über Generationen verbindet, sich für ihr Land im geschichtlichen Bewusstsein, verantwortungsvoll einzusetzen. Fürstenfamilien sind Kulturträger europäischer Geschichte, Güter und des Leitgedankens, der die Völker miteinander verbindet, um dieses Kulturgut für nachfolgende Generationen zu schützen und zu erhalten.
Im gemeinsamen Kommuniqué der Fürstenhäuser zum Abschluss der Gedenkfeiern im Oktober 2013 heißt es in diesem Sinne:
Die hohe Präsenz der Familien und die gelungenen Gedenkfeierlichkeiten zur Völkerschlacht bei Leipzig ist ein Indiz dafür, dass in den Familien das Bewusstsein erhalten geblieben ist, für die Geschichte, Politik und Gesellschaft die Kulturelle Verantwortung Europas zu tragen. Sofern man die Fürstenhäuser wahrhaftig bittet, setzen sie sich gern mit ihrer Erfahrung als Vermittler und Bewahrer europäscher Werte öffentlich ein.
Autor: Nikolaus Faulstroh, Maximilian Solms
Ergänzendes finden Sie auf folgenden Seiten: https://www.kultur-und-umweltstiftung.de
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