Sankt Afra Stipendium Meißen
Soziale Verantwortung lebt im historischen Bewusstsein alter Familien
Urenkel des letzten sächsischen Königs von Sachsen übergab Stipendium an hochbegabten Schüler aus Mexiko an der Fürsten-Schule Sankt Afra zu Meißen
Sankt Afra zu Meißen - Stipendium an Hochbegabten
Am 06.02.2014 besuchte der Urenkel des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. und Nachfolger des 2012 verstorbenen Markgrafen Maria Emanuel, Alexander Prinz von Sachsen, das Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Er übergab ein Stipendium für ein Jahr an einen hochbegabten Schüler aus Mexiko.
Alexander Prinz von Sachsen ist zwischen Mexiko und Deutschland aufgewachsen. Man kann ihn als Weltenbürger bezeichnen. Er lebt heute zwischen Mexiko, Deutschland sowie der Schweiz und übernimmt zahlreiche ehrenamtliche und repräsentative Aufgaben in Sachsen.
In Mexiko City wurde er auf einen hochbegabten mexikanischen Jungen angesprochen. Die Deutsche Schule in Mexiko City sandte ihn als Austauschschüler nach Meißen auf die Schule des Freistaates Sachsen für hochbegabte Schüler, das Landesgymnasium Sankt Afra. Nachdem der Junge die Möglichkeiten und Chancen von Sankt Afra vor Augen hatte wurde nichts sehnlicher sein Wunsch, als dort sein Abitur zu absolvieren. Ohne zu zögern organisierte Alexander Prinz von Sachsen gemeinsam mit seiner Frau Gisela Prinzessin von Sachsen die mögliche finanzielle Unterstützung des Jungen. Zahlreiche Freunde und Bekannte in Sachsen reagierten positiv und halfen spontan.
Die Europäischen Bildungseinrichtungen sind ein historisches Zeugnis für die christlich-abendländische Kultur und die Bildung breiter Bevölkerungsschichten in Europa. Seit dem Mittelalter wurde die Entwicklung der Wissenschaften und Künste durch Forschungseinrichtungen und Lehranstalten gefördert. Die klassische Universität, auf der seit dem Mittelalter die humanistische Bildung gefördert wurde, gilt als eine klassische europäische Schöpfung. Zunächst durch die Kirche, Klöster- und Domschulen begründet, wurden diese Lehranstalten bereits früh durch die Europäischen Fürstenhäuser gefördert.
Bereits im Jahre 1155 erließ der Stauferkaiser Kaiser Friedrich I. das sogenannte Scholaren Privileg, das die wandernden und sich in Korporationen zusammenschließenden Schüler und Lehrer schützte und ihnen Gerichtswahl unter Bischof oder Magister sicherte. Die Universität Bologna, die nur wenige Jahre zuvor gegründet wurde und als erste Universität überhaupt gilt, erhielt 1158 durch das Scholaren Privileg eine gewisse Autonomie. In den folgenden Jahrhunderten wurden weitere Hochschulen, immer auf Initiative oder unter der Mitwirkung weltlicher und geistlicher Herrscher, begründet. Bereits früh übernahmen die Fürstenhäuser mit der Förderung der Bildung breiterer Bevölkerungsschichten soziale Verantwortung.
Quelle: www.meissen-fernsehen.de
Zu ihnen gehörten auch die sächsischen Herzöge, Kurfürsten und Könige, die bedeutende Bildungseinrichtungen ins Leben riefen. Zu den bekanntesten gehören die Universitäten in Jena und Halle-Wittenberg sowie die Herzog Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Der sozialen Verantwortung wurde auch Herzog Moritz von Sachsen gerecht, als er am 23.05.1543 die "Neue Landesverordnung" erließ, durch die drei staatlich beaufsichtigte Schulen begründet wurden. In Meißen wurde die"Fürstenschule Sankt Afra" auf dem Gelände des ehemaligen Augustinerklosters begründet, in der etwa 60 bürgerliche Kinder ausgebildet wurden. Eine wichtige Neuerung dieser Einrichtung, die ganz im Zeichen des Humanismus stand, war dass alle Kinder an der Schule gleichwertig behandelt werden sollten. Sankt Afra entwickelte sich zu einem Gymnasium mit Begabtenförderung, aus der später bedeutende Philosophen und Wissenschaftler wie Lessing, Hahnemann oder Gellert hervorgingen. Heute ist Sankt Afra ein Internat für Hochbegabte in der Trägerschaft des Freistaat Sachsen. Ein Schulgeld wird nicht erhoben. Bei der Einweihung des Neubaus der Fürstenschule 1879 war der sächsische König Albert höchstpersönlich anwesend.
Aktuell nehmen neben dem sächsischen Königshaus auch viele weitere Fürstenhäuser aktiv an der Förderung der Wissenschaften und Künste in Deutschland teil. Carl Herzog von Württemberg hat sich in seiner Funktion als Präsident des Universitätsbundes e.V. und Ehrensenator der Universität Tübingen, die bereits 1477 auf betreiben des Herzogs Eberhard von Württemberg gegründet worden war, jahrzehntelang große Verdienste erworben. Der Universitätsbund der Universität Tübingen wählte vor kurzem Friedrich Herzog von Württemberg zum neuen Vorsitzenden. Ingeborg Prinzessin zu Schleswig-Holstein ist Vorsitzende der Stiftung Louisenlund des gleichnamigen Internats in Güby, das im Jahre 1949 von der herzoglichen Familie gegründet wurde. Bernhard Erbprinz von Baden ist Vorsitzender des Schulkuratoriums der Internatsschule Schloss Salem, die vom letzten Reichskanzler Max von Baden 1920 gegründet wurde und seither als Eliteschule auch internationale Bekanntheit erlangte.
Infolge des spontanen Einsatzes von Alexander Prinz von Sachsen wird deutlich, das er wie auch andere ehemalige regierende Fürstenhäuser dazu bereit ist, seine historische Verantwortung zu tragen. Er beteiligt sich aktiv länderübergreifend, im Rahmen seiner Möglichkeiten, an der Begabtenförderung der ehemaligen Fürstenschule seiner Vorfahren.
Die Fürstenhäuser sind aktive Kulturträger der Einrichtungen, die von ihren Vorfahren gegründet wurden und übernehmen soziale Verantwortung für die Förderung und den Erhalt der Europäischen Bildung, die ein wichtiger Baustein der Europäischen Kultur ist.
Autor: Nikolaus Faulstroh, Maximilian Solms
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